Elijah & Heather | Edinburgh, Haus der Erskines | 31. Oktober
Es war ein schöner Vormittag heute, was das Wetter betraf, trotz der späten Jahreszeit. Und auch sonst versprach es ein angenehmer Tag zu werden. Es war Halloween, er musste nicht arbeiten und Hogwarts gab den Schülern die Möglichkeit nachhause zu kommen. So gut die Entscheidung auch war, Heather nach Hogwarts zu schicken, er war unendlich froh sie wieder für kurze Zeit bei sich zu haben. Natürlich hätte er sie gerne auch sonst bei sich, aber das Internat war wichtig. Zum einen weil sie dort alles lernte, was ein Zauberer so wissen und können sollte und zum anderen, weil sie dort sicher war. Bestimmt sicherer als Zuhause, da hatte er großes Vertrauen in die Schule. Trotzdem war es für ihn nicht leicht, sie von nun an nur noch selten zu sehen. Wie sollte er sich vergewissern ob es ihr gut ging? Da konnte er wohl nichts anderes tun als darauf zu vertrauen, dass es eben so war. Hogwarts war eine gute Schule, und wenn etwas los war, würde man die Eltern sicher benachrichtigen. Oder? Na hoffentlich.
Nun war es aber Zeit den Tag endlich zu nutzen, schließlich war Halloween! Und das fanden doch alle Kinder toll, auch Heather. Falls sie es abstreiten sollte, wusste sie es nur noch nicht. Wie auch immer, heute würde er dafür sorgen, dass sie einen tollen Tag zusammen verbrachten wo Spaß gehabt werden sollte und kein Gedanke ans Trübsal blasen verschwendet werden würde! Guter Dinge ging er in die Küche und holte die drei Kürbisse und Kerzen hervor, die er ein paar Tage zuvor besorgt hatte. Und nicht nur die, er hatte in einem Muggel-Geschäft sogar so ein spezielles Set zum Kürbisschnitzen gekauft. “Heather? Komm mal!“ Ambitioniert legte er alles schön auf dem Küchentisch bereit, was sie zum Kürbisschnitzen brauchten. Es war komisch, dass er hier alleine auf seine Tochter wartete und nicht mit Sirah gemeinsam. Normalerweise wären sie nun zu dritt gewesen. Sirah… Für einen Moment schloss er die Augen und öffnete sie dann schlagartig wieder. Er hatte sich fest vorgenommen heute nicht traurig zu sein, das war er Heather schuldig. Dennoch hatte er zu den beiden großen Kürbissen noch einen kleinen gekauft. Für jedes Mitglies der Familie einen, auch wenn Sirah nicht anwesend war. Doch er hegte die Vorstellung dass sie vom Himmel aus auf sie herab schaute, so kindisch sich das auch anhörte. Im Grunde war er eher jemand der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte, doch wenn jemand starb, der einem sehr nahe gestanden hatte, war eine solche Vorstellung sehr hilfreich um damit irgendwie klarzukommen.
Als Heather schließlich die Küche betrat lächelte er, ohne einen Hauch von Traurigkeit erkennen zu lassen. “Schau mal, ich hab mir gedacht wie könnten heute gemeinsam Kürbisse schnitzen und sie dann später vor die Tür stellen. Und nachher können wir dann um die Häuser ziehen, wie man das so macht an Halloween. Das klingt doch super oder?“ Liebevoll strahlte er die Kleine an und hoffte, dass es ihr gefallen würde und sie heute wirklich etwas Spaß haben könnten.
